A
Akute Niereninsuffizienz, akutes Nierenversagen: Verschlechterung der Nierenfunktion (innerhalb von Stunden bis Tagen). Keine Ausscheidung mehr von giftigen Harninhaltsstoffen (lebensbedrohlich)
Alkalose / Alcalose: krankhafte Untersäuerung des Blutes
Anämie: Blutarmut aufgrund mangelnder roter Blutkörperchen.
Anastomose: Bei Shunt: Ein venöses Gefäß wird seitlich an eine Arterie angenäht. Die Verbindungsstelle heißt Anastomose.
Arterieller Druck: Ist bei der Dialysemaschine zwischen der Punktionsnadel und der Blutpumpe gemessener Druck.
AV-Fistel:
Operativ angelegte Anastomose zwischen einer Arterie und Vene (Verbindungsstelle)
Azetat: Salz der Essigsäure
Azidose / Acidose: krankhafte Übersäuerung des Blutes. Zwei Arten: die metabolische Azidose, die durch Stoffwechselprozesse und die respiratorische Azidose, durch die Atmung verursacht wird.
B
Bicarbonat: saures Salz der Kohlensäure
Bicarbonat-Hämodialyse: Bicarbonat ist auch ein Blutbestandteil, der als Puffer zur Verfügung steht (sofortige Besserung bei Übersäuerung des Blutes).
Blutfluss: Ist der Fluss des Blutes beim Dialysegerät in ml/min.
Blutleckdetektor: Blutlecküberwachung zur Erkennung von Blut in der Dialysierflüssigkeit beim Dialysegerät.
Blutschlausystem: Kunstoffschlauchsystem zur Blutführung beim Dialysegerät
Bypass: Vorrichtung beim Dialysegerät zum Vorbeileiten der Dialysierflüssigkeit am Dialysator
C
CAPD:
Die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD) führt der Patient selbst durch. Mehrmals täglich.
CCPD, kontinuierliche Cyclergestützte Peritonealdialyse: Mit Zuhilfenahme einer Peritonealdialysemaschine (sog. Cycler) wird die Dialysierflüssigkeit vom Bauchraum ausgetauscht. Die CCPD wird vom Patienten ebenfalls zu Hause über Nacht durchgeführt.
chronische Dialyse: Dialysebehandlung zur „Lebenserhaltung“
chronische Niereninsuffizienz, chronisches Nierenversagen: verschlechtert Nierenfunktion, es kommt schließlich zu einem vollständigen Nierenversagen
Cimino-Fistel: Operative Verbindung einer Arterie und einer Vene an einer gut zugänglichen Stelle (nach Cimino & Brescia). Diese Verbindung schafft einen dauerhaften Zugang zum Blutkreislauf, der wiederholt punktiert werden kann.
Clearance: Maß für das Reinigungsvermögen bzw. Leistungsvermögen z.B. der Nieren
Cycler: Dialysemaschine (für Peritoneal-(Bauchfell)-Dialyse)
Cyclosporin: Antibiotikum mit immunsuppressiver Wirkung.
D
Dialysat: durch den Vorgang der Dialyse aus dem Blut entfernten Stoffe
Dialysator: Filter für die Hämodialyse. Patientenblut und Dialysierflüssigkeit sind durch eine Membran im Filter getrennt und fließen einander vorbei. Aufgrund der chemischen Prozesse von Diffusion und Osmose wird so das Blut des Patienten von Abfallstoffen und überflüssigem Wasser befreit.
Diabetes mellitus: Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt.
Diabetes Typ 1: Körpereigene Abwehrstoffe zerstören die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch sinkt die Insulinproduktion und bleibt schließlich ganz aus. Typ-1-Diabetiker haben damit einen absoluten Mangel an Insulin und müssen dem Körper menschliches oder tierisches Insulin zuführen.
Diabetes Typ 2: Die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin ist herabgesetzt (Insulinresistenz). Die Patienten brauchen viel mehr Insulin, um Zucker aus dem Blut aufnehmen zu können. Die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schütten deshalb vermehrt Insulin aus. Die Zellen werden dadurch auf Dauer überlastet und die Insulinproduktion nimmt immer mehr ab. Der Typ-2-Diabetiker leidet also unter einem relativen Insulinmangel, die Zellen produzieren zwar Insulin, die Zellen können es aber nicht verwerten.
diabetische Nephropathie: Nierenschädigung durch schlecht eingestellten Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Dialyse: künstliche Blutwäsche: Sie übernimmt die Aufgabe der Nieren und entfernt schädliche Stoffe aus dem Körper. Das Blut wird hierbei durch eine Membran geschickt, die bestimmte Stoffe filtriert.
Dialysierflüssigkeit:
zusammengesetzte Flüssigkeit zur Verwendung der Dialyse (Waschlösung)
Dilatation: Erweiterung, Ausweitung
Diurese: Urinausscheidung
Doppellumen - doppellumig: ein Rohr mit zwei Durchgängen bei Kathetern oder Kanülen (Schlauch in Schlauch).
E
Eisen: Metallelement
Eiweiß: Proteine, Peptide, Polyaminosäuren
Elektrolyte: chemische Verbindungen in den Körperflüssigkeiten, die aus dem Zerfall von Salzen resultieren (Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Phosphor). Die Nieren kontrollieren und regulieren die Menge der Elektrolyte im Körper. Beim Nierenversagen kann der Elektrolytgehalt im Körper aus dem Gleichgewicht kommen. Durch die Dialyse wird dieses Gleichgewicht wieder hergestellt.
End- zu End-Anastomose: operative Wiedervereinigung der Gefäßstümpfe (selten)
End- zu Seit-Anastomose: operative Verbindung zwischen Vene und Arterie
Erythropoetin: Erythropoetin, auch Epo genannt, ist ein Hormon, welches von der Niere produziert wird und regt die Reifung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark anregt.
Eurotransplant: Stiftung mit Sitz in Leiden (Holland), die die Organtransplantation organisiert
Exsikkose: Austrocknung des Körpers bei Störung des Wasser- und Elektrolythaushaltes
Extrazellular: Außerhalb der Zelle
F
Filtration: bezeichnet man ein mechanisches Trennverfahren, bei dem mittels eines Filters Partikel bzw. Moleküle aus einer Flüssigkeit abgetrennt werden. Je nach Porengröße des Filters können selektiv auch kleine Moleküle die Filtermembran durchdringen.
Fistel: Eine Fistel kann durch Gewebszerfall entstehen oder wird operativ als röhrenförmiger Verbindungsgang einer Körperhöhle oder eines Organs im Körperinneren mit einer anderen Körperhöhle oder der Körperoberfläche angelegt.
G
Gewebetypisierung: Bestimmung von Gewebemerkmalen. Bei Transplantationen werden diese sowohl bei Spendern als auch bei Empfängern von Organen bestimmt. Je ähnlicher die Gewebemerkmale, die so genannten HLA-Merkmale (Human Leucocyt Antigen) von Organspender und Organempfänger ausfallen, desto schwächer wird voraussichtlich das Immunsystem des Empfängers auf das fremde Organ reagieren; je unterschiedlicher sie sind, desto leichter wird der Organismus des Empfängers später ein übertragenes Organ als Fremdkörper erkennen und versuchen es abzustoßen.
GFR - Glomeruläre Filtrationsrate:
pro Zeiteinheit von einem Glomerulum (Nierenkörperchen) filtriertes Volumen. Es wird in der Regel in der Einheit ml/min angegeben und ist einer der wichtigsten Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Die Ermittlung der glomerulären Filtrationsrate ist durch die Bestimmung der Clearance von z.B Kreatinin möglich. Die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist abhängig vom tatsächlichen Filtrationsdruck und dem Alter.
Glomerulonephritis: Entzündung der Filterzellen in den Nierenkörperchen (Glomeruli). Im Gegensatz zur Entzündung des Nierenbeckens (Pyelonephritis), die durch Bakterien hervorgerufen wird, ist die Glomerulonephritis meist eine Autoimmunerkrankung, das heißt der Körper selbst greift die Nieren an. Sie ist meist schmerzlos. Man unterscheidet in akute und chronische Glomerulonephritis.
Glomerulus: Nierenkörperchen: Die Nierenkörperchen bestehen aus Knäueln kleinster Äderchen, aus denen der Urin ausgeschleust wird.
H
H
ämatom:
Bluterguß
Hämaturie:
Rote Blutkörperchen im Harn was über das physiologische Maß hinausgeht.
Hämodiafiltration (HDF): Kombination von Hämodialyse und Hämofiltration. Das Blut wird mit zwei Filtern sowohl durch Dialyse als auch durch Hämofiltration gereinigt.
Hämodialyse (HD): bestimmte Art der künstlichen Blutwäsche. Das Blut wird mit Hilfe von künstlichen Filtermembranen von schädlichen Stoffen befreit. Es wird dazu ein Gerät mit einem Membranfilter außerhalb des Körpers verwendet (künstliche Niere). Die Blutreinigung ist bei Nierenfunktionsstörungen meistens ein lebensnotwendiger Prozess.
Hämofilter:
Filter mit Membranen wie high-flux-Dialysatoren (erhöhte Ultrafiltrationsrate möglich)
Hämofiltration (HF): Stoffwechselendprodukte werden durch einen Filtrationsprozess aus dem Blut ausgeschieden. Es wird eine künstliche Niere eingesetzt, die sehr große Poren hat. Der Entgiftungsprozess dauert 4-5 Stunden, dabei werden dem Blut etwa 10 Liter Flüssigkeit mit den gelösten Giftstoffen abgefiltert. Danach wird das Blut mit einer Elektrolytlösung wieder aufgefüllt.
Hämolyse:
Auflösung roter Blutkörperchen
Harnstoff: Harnstoff ist das Hauptendprodukt des Eiweiß- und Aminosäurestoffwechsels. Aus dem Stickstoff, der beim Eiweißabbau anfällt, wird in der Leber Ammoniak gebildet. Aus Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) entsteht Harnstoff. Harnstoff wird zu 90 Prozent über die Nieren ausgeschieden.
Harnsäure:
Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels und wird mit dem Harn ausgeschieden. Purin ist eine Vorstufe für den Aufbau von DNS (Deoxyribonukleinsäure) und RNS (Ribonukleinsäure). DNS und RNS sind die Träger der genetischen Information.
Hartwasser-Syndrom: akute Hyperkalzämie/Hypermagnesiämie mit Blutdruckanstieg, Übelkeit, Brechreiz, Muskelschwäche Somnolenz als Folge der Verwendung zu harten Wassers für die Hämodialyse
Heparin: blutgerinnungshemmender Wirkstoff
Hepatitis: Leberentzündung
High-Flux-Dialyse: Dialyseverfahren, High-Flux-Dialysatoren verfügen über die technisch am weitesten entwickelten Membranen
HLA-System: Immunabwehr-Regulationssystem des Organismus beim Menschen
Hydronephrose: Harnstauungsniere in Folge einer Harnabflußbehinderung
Hyper: über, oberhalb, über der Norm
Hyperkalämie: erhöhter Kalium-Gehalt des Blutes
Hyperkalzämie: erhöhter Kalzium-Gehalt des Blutes
Hyperparathyreoidismus: Überproduktion von Parathormon (PTH) durch die Nebenschilddrüse und deren Folgen (Phosphatstau, Hypokalzämie)
Hyperphosphatämie: erhöhter Gehalt des Blutserums an anorganischem Phosphat
Hypertonie: Bluthochdruck
Hypo: unter, unterhalb, unter der Norm, unzureichend
Hypotonie: (sehr) niedriger Blutdruck
I
Immunsuppressiva: Arzneimittel, die die Immunreaktionen des Körpers unterdrücken bzw. abschwächen. Sie werden angewandt bei entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und bei Transplantationen zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion.
Implantat: Material (Kunststoff, Metall, Knochenspan, Catgut), das als plastischer Ersatz oder zur mechanischen Verstärkung chirurgisch in den Körper eingebracht wird.
Infiltrat: in ein Körpergewebe eingedrungene körpereigene oder -fremde Substanz
Initialdosis: erste Dosis eines Medikaments innerhalb einer Behandlung (Heparin)
IPD-Dialyse: intermittierende Peritonealdialyse. Bei dieser Dialyseart erfolgt die Dialysedurchführung mit Unterbrechung (intermittierend) in einem Dialysezentrum 3mal wöchentlich je 8 Stunden. Der Flüssigkeitsaustausch wird automatisch mittels einer Peritonealdialysemaschine („Cycler“) durchgeführt. (Peritoneum=Bauchfell)
intra: innerhalb, hinein, während (intraoperativ)
intrazellulär: im Zellinneren, innerhalb der Zelle,
Isovolämie, isovolämisch: Volumenkonstanz, (ohne wesentlichen Flüssigkeitsentzug dialysieren)
K
Kalium: Kalium ist ein Mineral, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Bei Erkrankungen der Nieren ist die Kaliumausscheidung häufig nur unzureichend oder gar nicht möglich.
Wird an dialysefreien Tagen zu viel Kalium mit der Nahrung aufgenommen, führt dies zu einer Kaliumvergiftung, die bis hin zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen kann.
Kammerflimmern: unkoordinierte Herzmuskeltätigkeit - unbehandelt tödlich!
Kapillarniere: im Dialyse-Jargon: Kapillare; Dialysator,
Kardial: das Herz betreffend
Karpaltunnelsyndrom (CTS): Kompression-Syndrom eines Nervs im Karpalkanal (im Bereich der Handwurzel)!
Katheter: Sonde: röhrenförmiges, starres oder flexibles Instrument zum Einführen in Hohlorgane (z.B. Harnblase od. Gefäß)
Koagulation: die Gerinnung von Blut
Kochsalzlösung physiologische: dem Blutserum entsprechende Kochsalzlösung
Krampf: Muskelkrämpfe können während der Dialysebehandlung bei notwendiger hoher Ultrafiltrationsmenge oder bei zu niedriges Dialysatnatrium auftreten.
Kreatinin: Kreatinin ist ein Abfallstoff des Körpers, der über die Nieren ausgeschieden wird. Bei Nierenerkrankungen führt die verschlechterte Ausscheidung zu einem Anstieg des Kreatininspiegels im Blut. Der Kreatininspiegel wird stellvertretend für alle Abfallstoffe, die über die Nieren ausgeschieden werden müssen, gemessen und dient so als wichtiger Nierenfunktionsparameter.
Kreatinin-Clearence: Die Kreatinin-Clearance ist ein Wert, der Auskunft über die Filtrationsleistung der Nieren gibt.
L
Langzeitdialyse: lebenserhaltende Nierenersatzbehandlung bei chron. Niereninsuffizienz.
Lebendspende: Lebendspende - das Übertragen von Organen eines lebenden Spenders auf einen Patienten. Als häufigste Form der Lebendspende findet die Nierentransplantation statt, da dieses Organ im Körper paarweise vorhanden ist und somit der Spender seine Nierenfunktion nicht einbüßt. Ein weiteres Organ, bei dem Lebendspenden eine zunehmende Rolle spielen, ist aufgrund ihrer hohen Regenerationsfähigkeit die Leber. Diese wird allerdings nicht komplett, sondern nur teilweise gespendet. Um bei der Lebendspende Organhandel zu verhindern, gelten in der BRD folgende gesetzliche Regeln: das Spenden eines Organs, ist nur unter Verwandten ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, Lebenspartnern oder Personen, die dem Spender in persönlicher Verbundenheit nahe stehen, möglich. Der Spender muss volljährig und einwilligungsfähig sein.
Leitfähigkeit: bei der Dialyseflüssigkeit ist Maß für die Konzentration der gelösten Salze, also die korrekte Verdünnung des Konzentrats mit Osmosewasser.
Leukozyten: weiße Blutkörperchen
LDL-Apherese: Das Blut wird vom „schlechten“ Cholesterin (LDL-Cholesterin = (Low Density Lipoprotein) und anderen ungünstigen Faktoren befreit. Damit werden die Strömungseigenschaften auch in den allerfeinsten Blutgefäßen, den Kapillaren, verbessert. Die LDL-Apherese spielt eine besondere Rolle bei der Behandlung der koronaren Herzerkrankung.
Lipide: Fette oder fettähnliche Stoffe
Low-flux-Dialysator: Die Begriffe "Low Flux" oder "High Flux" beziehen sich ausschließlich auf die hydraulische Permeabilität der Dialysatoren. Low Flux Dialysatoren sind gekennzeichnet durch eine Ultrafiltrationsrate, die kleiner als 10ml/(mmHg x h) ist.
Luftembolie: Embolie durch den Blutstrom verschleppte Luftblasen.
Lungenödem: akutes / chronisches; (umgangssprachlich
Wasserlunge) ist eine unspezifische Bezeichnung des Austretens von Blutflüssigkeit aus den Kapillargefäßen in das Interstitium und die Alveolen der Lunge.
Lyse: Auflösung von Zellen nach Zerstörung der Zellmembran z.B.: bei der Hämolyse.
M
Membran: trennende bzw. begrenzende Schicht (z.B.: im Dialysator)
metabolische Azidose: Übersäuerung des Blutes durch Stoffwechselprozesse
Miktion: natürliche Entleerung der Harnblase
Morbus: Krankheit
N
Nebenniere: beidseits des oberen Nierenpol aufsitzende endokrine Drüsen.
Nekrose: absterben eines Gewebeteils
Nephrektomie: operatives entfernen einer Niere
Nephritis: akute oder chronische Entzündung der Niere
Nephrologie: Wissenschaft und Lehre von den Nierenerkrankungen. Nephrologen behandeln Erkrankungen des Nierengewebes, Erkrankungen, die zur Funktionseinschränkung oder dem Funktionsverlust der Niere führen, Systemerkrankungen des Körpers (z.B. Bluthochdruck), die zu Nierenerkrankungen führen, Folgen bzw. Auswirkungen der Nierenschwäche auf andere Organe. Wichtigste Aufgabe ist die Erhaltung der Niere.
Nephron: Funktionseinheit der Niere bestehend aus Nierenkörperchen und Tubulusapparat: Die Nephronen produzieren den Urin, der sich nach und nach in der Harnblase sammelt.
Nephropathie: Oberbegriff für die Erkrankung der Niere
Neuropathie: Nervenschädigung
Niereninsuffizienz: akutes oder chronische Nierenversagen
Nierenkolik: heftige Schmerzen in der Nierengegend und im Harnleiterverlauf
Nierentransplantation: Übertragung einer Spenderniere
Nierentuberkulose: Tbc der Niere,
Nierenzysten: einzelne oder mehrere Zystenbildungen im Nierengewebe.
Non-Responder: wird im medizinischen Fachjargon ein Proband oder Patient bezeichnet, der auf ein bestimmtes Verfahren (z. B. ein bestimmtes Medikament, eine bestimmte Operation) nicht oder nicht wie erwartet anspricht (z.B.: Impfung).
O
Ödem: Flüssigkeitsansammlung im Gewebe! Deutlich sichtbar sind Ödeme bei geschwollene Fußgelenke und Füße.
Oral: Einnahme der Medikamente durch den Mund
Organspendeausweis: schriftliche Einwilligung zur Organentnahme beim Hirntoten.
Ortopnoe: Luftnot im Liegen (Überwässerungszeichen bei Dialysepatienten).
Osmoseanlage: Wasseraufbereitung für die Dialysebehandlung. Das Leitungswasser (in der Techniksprache als Hartwasser bezeichnet). Die Anlage besteht aus mehreren Stufen:
1. Partikelfilter (mechanische Filterung).
2. lonenaustauscher (Enthärtung durch Zugabe von Salz, Magnesium und Kalzium).
3. Abfilterung durch leistungsstarke Wasserpumpen, die hohe Pumpdrücke erzeugen und durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran pressen.
4. Über einen nachgeschalteten Pyrogenfilter gelangt das jetzt erhaltene Permeat (Osmosewasser) in die Permeatringleitung. Diese versorgt die angeschlossenen Dialysegeräte mit Permeat. Ein Ausfall der Osmoseanlage führt dazu, dass die Dialysebehandlungen nicht korrekt durchgeführt werden können.
P
Palliativ: Krankheitslindernde Behandlung ohne Aussicht auf Heilung
Palpation: Untersuchung mit den Fingern oder Händen
para: = neben; paravenös = wenn eine Infusion neben der Vene vorbei ins Gewebe läuft.
Parathormon (PTH): Das Hormon wird von den Nebenschilddrüsen im Hals produziert. PTH steuert die Geschwindigkeit, mit der altes Knochengewebe abgebaut und durch neues ersetzt wird. Bei Nierenversagen wird das Hormon in großen Mengen ausgeschüttet, so dass die Knochen spröde und brüchig werden können (renale Osteoporose).
Peritoneal-Dialyse (PD): Bauchfelldialyse: bestimmte Art der künstlichen Blutwäsche, wird seltener als die Hämodialyse angewendet. Bei der Peritonealdialyse wird das gut durchblutete Bauchfell des Patienten als körpereigene Filtermembran genutzt. Mehrmals am Tag lässt man mit Hilfe eines Katheters eine Dialyselösung in die Bauchhöhle fließen. Diese nimmt die giftigen Stoffwechselprodukte auf.
Peritoneum: Peritoneum ist das Bauchfell. Eine dünne, körpereigene Membran, welche die Organe im Bauchraum umgibt. Bei der Peritonealdialyse wird das Peritoneum als Filtermembran genutzt.
Phosphat: Ein Spurenelement, das zusammen mit Calcium am Auf- und Abbau von Knochen mitwirkt. Zuviel Phosphat entzieht den Knochen Calcium und schwächt sie.
Prävention: vorbeugende Maßnahmen, Vorsorge
Proteinurie: Eiweiß-Ausscheidung im Urin
Pyelonephritis: Nierenbeckenentzündung, bakterielle Infektion des Nierengewebes und des Nierenbeckens. Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Wird die Nierenbeckenentzündung nicht behandelt, können sich kleine Abszesse in der Niere bilden, die zu einer chronischen Entzündung oder zu einer Verminderung der Nierenfunktion führen.
R
RAA-System, Renin-Angiotensin-Aldosteron-System: Das in der Niere gebildete Renin wandelt das in der Leber produzierte Angiotensinogen in Angiotensin I um, welches wiederum von dem in der Lunge hergestellten Enzym ACE in Angiotensin II verwandelt wird. Das Angiotensin II bewirkt unter anderem, dass die Blutgefäße enger werden. Dadurch steigt der Blutdruck.
Renin: Hormon, das in der Niere gebildet wird. Die Niere reagiert damit auf eine verminderte Nierendurchblutung, mangelnde Flüssigkeit (Hypovolämie) im Körper oder Natriummangel im Blutserum. Renin ist Bestandteil des so genannten Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAA-System). Hauptaufgabe dieses Systems ist es, den Blutdruck und das Flüssigkeitsvolumen im Kreislauf sowie den Natrium- und Kaliumhaushalt auf konstantem Niveau zu halten.
RLS (Restless Legs Syndrom) Das Syndrom der ruhelosen Beine zeigt sich durch einen erheblichen Bewegungsdrang. Es geht oft einher mit Missempfindungen in den Waden (selten in den Oberschenkeln oder in den oberen Extremitäten). Das RLS tritt in Ruhesituationen ganz besonders in den Abend- und Nachtstunden auf. Die Lebensqualität von vor allem unbehandelten RLS- Patienten ist deutlich gemindert.
S
Shunt: Eine operative Verbindung einer Arterie und einer Vene. Diese Verbindung schafft einen dauerhaften Zugang zum Blutkreislauf, der wiederholt punktiert werden kann. Durch den Shunt wird vermieden, dass ständig neue Gefäßzugänge gesucht werden müssen wird auch Fistel genannt. Jeder Patient, bei dem längere Zeit eine Hämodialyse durchgeführt wird, bekommt einen Shunt angelegt. Durch die künstliche Verbindung entsteht ein hoher Blutfluss in der Vene. Der Shunt gewährleistet, dass man dauerhaft und wiederholt Zugang zu einer größeren Menge Blut hat. Außerdem verdickt sich die Wand der Vene. Sie wird dadurch widerstandsfähiger und kann häufiger punktiert werden.
Single-Needle-Dialyse (Einnadel- oder SN-Dialyse): Zur Blutförderung und Rückgabe steht nur ein Lumen (Hohlraum eines Gefäßes) zur Verfügung. Die Behandlung muss in einzelne Phasen aufgeteilt werden. In der arteriellen Phase wird dem Patienten Blut entnommen, in der venösen Phase wird dem Patienten Blut zurückgegeben.
Stenose: bedeutet Verengung, z. B. verengte Stellen beim Shunt lassen sich schlecht oder gar nicht mehr punktieren.
T
TMP: Der Transmembrandruck ist vereinfacht der Druckgradient zwischen der Blut- und der Wasserseite der Dialyse.
Tubulus, Röhrchen: in der Niere bildet ein Tubulus im Rindenlabyrinth ein System von gewundenen dicken und dünnen Abschnitten und Schleifen, deren Gesamtheit in beiden menschlichen Nieren mehrere Kilometer beträgt. Jedes Nierenkörperchen mündet am Harnpol in einen Tubulus.
U
Ultrafiltration: Der Begriff Ultrafiltration beschreibt den Übertritt bzw. Transport des Lösungsmittels (in dem die Teilchen gelöst sind) von einer Membranseite zur anderen. Für die Ultrafiltration ist eine (hydrostatische) Druckdifferenz erforderlich. Im Blutteil wird dabei ein Überdruck aufgebaut und im Dialysatteil wird ein Unterdruck erzeugt (Überdruck und Unterdruck ergeben den transmembranösen Druck
TMP).
Urämie: Nierenversagung mit Harnvergiftung, Endstadium des Nierenversagens. Eine akute Urämie tritt fünf bis zehn Tage nach akutem Nierenversagen auf. Mangelnde Durchblutung der Niere (Schockniere), Vergiftungen, Entzündungen oder Harnstauungen führen zum teilweisen oder völligen Verlust der Ausscheidungsfunktion der Niere. Die chronische Urämie entsteht aus einer jahrelang fortschreitenden Nierenerkrankung.
Urologie: Lehre von den Krankheiten der Harnorgane. Der Urologe behandelt Störungen der Harnwege, die z.B. den Harnabfluss behindern wie Steine. Weiterhin ist er für Behandlung der Prostataerkrankungen, Harnwegsentzündungen (Blasenentzündung) oder Verletzungen zuständig. Auch Behandlung der Nierentumoren gehört zu seinem Aufgabengebiet, da der Urologe im Gegensatz zum Nephrologen operative Eingriffe durchführt.
V
Vorhofkatheder: Ein zentraler Venenkatheter, der bis in den rechten Vorhof des Herzens reicht. Meist einlumig.(nur eine Röhre) Der bekannteste ist der "Demers - Katheter". Er fungiert als Dauerkatheter bei Patienten denen kein
Shunt angelegt werden kann.
Z
Zyste: Gewebesack, in dem sich Körperflüssigkeiten oder Gase sammeln
Zystenniere: Erbkrankheit, bei der sich in beiden Nieren multiple Zysten bilden, die sich in allen Bereichen des Nephrons (Funktionseinheit der Niere) manifestieren können. Zystennieren führen in der Regel zu einer Vergrößerung der Nieren, Bluthochdruck, einer fortschreitenden Niereninsuffizienz durch Zerstörung des funktionierenden Nierengewebes und sind häufig die Ursache einer Dialysebehandlung. Es gibt zwei Arten: die eine beginnt schon während der Kindheit, die andere befällt erst Erwachsene.